Erkrankungen der Hornhaut

Die Hornhaut (Cornea) ist von Tränenfilm bedeckt und in der Regel komplett durchsichtig. Krankheiten der Hornhaut können sich schnell zu einem Notfall entwickeln – umso wichtiger ist die richtige und zeitnahe Diagnose.

Hornhauterkrankungen

Keratitis

Die Hornhautentzündung hat diverse Ursachen. Häufig sind exogene Ursachen zu finden, die zu einer chronischen Keratitis führen. Eine Entzündung der Hornhaut durch durch Einschmelzungsprozesse schon innerhalb von Stunden zu einem dringendem Notfall werden, weswegen Hornhauterkrankungen im Zweifel von einem Fachmann beurteilt werden sollten.

Cornea nigra, Hornhautnekrose

Die schwarze Hornhautnekrose kommt bei Katzen vor. In der Regel liegt dem Geschehen eine Herpesviruserkrankung zugrunde. Die wirksame Therapie ist die Keratektomie, also die chirurgische Entfernung des betroffenen Bereiches. Dies erfolgt in unserer Klinik mithilfe des Operationsmikroskops. Die Cornea nigra kann die Hornhaut in ihrer ganzen Dicke betreffen – dann sind unter anderem Bindehautflaps oder weitere chirurgische Maßnahmen als chirurgische Therapie gefragt.

Keratopathia pigmentosa

Durch chronische Hornhautirritationen kommt es zu Einlagerungen von Pigment in der Hornhaut. Häufig sind diese Befunde bei brachyzephalen Rassen, wie etwas beim Mops oder der französischen Bulldogge, zu finden. Die Therapie besteht in der Abstellung der Dauerreizung und ggf. medikamentöser Unterstützung.

Eosinophile Keratitis

Die eosinophile Keratitis der Katze kommt regelmäßig vor. Diese Krankheit ist durch ein recht typisches Krankheitsbild gekennzeichnet und durch einen Abstrich sicher zu diagnostizieren.

Descemetozele

Wenn nahezu alle Schichten der Hornhaut durchbrochen sind – sei es durch Trauma, Infektion oder sonstige einschmelzende Prozesse, hält die innerste Schicht, die Descemetsche Membran, die Vorderkammer aufrecht. Erkrankungen dieser Art sind absolute Notfälle und müssen unmittelbar versorgt werden.

Schäferhund-Keratitis

Keratitis superficialis chronica – auch als Schäferkeratitis bekannt, betrifft nicht nur Schäferhunde. Häufig sind Schäferhunde betroffen, weswegen man diese Krankheit auch so bezeichnet. Die Diagnose erfolgt durch das klinische Bild sowie durch Hornhautabstriche. Durch lokale Medikamente ist eine Besserung und auch Heilung zu erzielen. Häufig wird diese Krankheit durch Sonneneinstrahlung getriggert, weswegen auch ein Schutz zu einer erheblichen Besserung des klinischen Bildes führen kann.

Herpes Keratitis

Die Herpeskeratitis der Katze ist eine häufige Erkrankung. Ist die Katze ein Mal betroffen, können Krankheitsschübe lebenslang ausbrechen. Das Ausmaß reicht von leichten Beschwerden, die mit einer geeigneten medikamentösen Therapie gut behandelbar sind, bis zu sehr schweren Verläufen, die auf das gesamte Auge übergreifen können. Es kann vorkommen, dass ein augentierarzt eine Herpestherapie verschreibt, auch wenn das Ergebnis des Hornhautabstriches negativ ist.

Endotheliale Hornhautmelanose

Zysten die vom Pigmentblatt der Iris ausgehen, können sich reizlos in der Vorderkammer aufhalten. Platz eines dieser Zysten, kann zu Ablagerung von Pigment auf der Hornhautinnenseite kommen. In der Regel bleibt dieser Zustand lebenslang reizlos unverändert. Ein weiterer Grund für Pigmentablagerungen auf der Hornhautinnenfläche ist die Spur einer membrana pupillaris persistens (MPP oder PPM), die diverse Formen annehmen kann und lebenslang reizlos besteht.

Hornhaut-Verletzungen

Verletzungen der Hornhaut kommen bei allen Tiere vor. Sie reichen oberflächlichen Verletzungen bis zur kompletten Hornhautperforation,n teilweise sogar mit Irisvorfall. Das Ausmaß der Erkrankung legt der fachkundige Tierarzt mittels spezieller Hornhautfärbung sowie des Seideltests und Spaltlampenuntersuchung fest. Ist eine chirurgische Versorung notwendig, erfolgt diese in unserer Klinik mit Hilfe eines dafür vorgesehenen Operationsmikroskops.
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