Eines unserer Spezialgebiete sind die Zähne
Bei unseren Vierbeinern sind die kleinen Beißer ein ebenso wichtiges Thema, wie bei uns Zweibeinern auch.
Nicht nur bei Knochen kann es zu einer Fraktur kommen, sondern auch bei Zähnen. Hier kann z. B. eine Kronenfraktur entstehen, die wir Ihnen hier anhand eines Fallbeispiels zeigen möchten. Bei Zahnfrakturen wird im Wesentlichen zwischen einer unkomplizierten und einer komplizierten Kronenfraktur unterschieden.
Bei einer unkomplizierten Kronenfraktur ist ein Teil der Krone frakturiert bei erhaltener / geschlossener Pulpahöhle (Nervenhöhle). Im Gegensatz dazu kommt es bei einer komplizierten Kronenfraktur zu einer Eröffnung der sog. Pulpahöhle. Problematisch ist hier, dass dadurch ein freier Zugang zu der Nervenhöhle entsteht und es somit zu einer Infektion der Pulpa kommt.
Es besteht immer akuter Handlungsbedarf bei abgebrochenen Zähnen. Je früher, desto besser!
Gerade bei frisch abgebrochenen Zähnen ist es wichtig schnell zu handeln. Bei unserem Fallbeispiel ist auf der Zahnmitte frisches Blut zu erkennen (s. Foto) – das ist ein Notfall!
Hier geht es darum keine Zeit zu verlieren und den Zahn schnellstmöglich zu versorgen. Nicht nur um diesen zu erhalten, sondern auch um dem Tier die Schmerzen zu nehmen.
Die komplizierte Kronenfraktur
Anakin, ein 8-jähriger Dobermann-Mischling, litt unter einer komplizierten Kronenfraktur. Als er bei uns eintraf war die Fraktur noch frisch (ca. 2 Std.). Bei einer frischen Fraktur also vor <24 Stunden (48 Std.) passiert, gibt es die Therapieoption einer sog. Vitalamputation oder auch direkte Überkappung. Wenn es sich um eine ältere Fraktur handelt, gibt es die Möglichkeit eine Wurzelkanalbehandlung durchzuführen, um den betroffenen Zahn zu erhalten.
Bei Anakin konnten wir den Zahn mittels einer direkten Überkappung „retten“. Hierbei haben wir den oberen Teil der Pulpa entfernt und anschließend die Pulpahöhle mit einer mehrschichtigen (3 Schichten) Füllung verschlossen. Der Sitz der Füllung wird mittels dentalem Röntgen kontrolliert. Nach 6 Monaten wird der Patient dann wieder einbestellt, um den Therapieerfolg zu kontrollieren oder eine weitere Therapie einzuleiten.