Wissen A-Z: Häufige Tiererkrankungen und Fachbegriffe

Hier finden Sie verständliche Informationen zu häufigen Tierkrankheiten, deren Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Ziel ist es, Ihnen bei der Früherkennung und dem besseren Verständnis Ihrer Tiere zu helfen.

Bandscheibenvorfall

Beschreibung/Zusammenfassung:

Beim Bandscheibenvorfall drückt eine beschädigte Bandscheibe auf das Rückenmark oder Nerven, was starke Schmerzen und neurologische Ausfälle verursachen kann. Betroffen sind oft prädisponierte Tiere (z.B. Dackel oder Französische Bulldogge). Bei diesen Patienten kann ein Bandscheibenvorfall bereits im frühen Alter auftreten. Auch mehrere Bandscheibenvorfälle (simultan oder aufeinanderfolgend) sind möglich.

Ursache:

Degeneration der Bandscheiben, oft rassetypisch, führt zu Problemen wie Bandscheibenvorfällen. Fehlbelastung oder plötzliche Bewegungen (Traumata) können die Ursache sein. Zudem besteht eine genetische Prädisposition für diese Erkrankung.

Symptome:

Diagnose:

OP/Therapie:

Prognose:

Leichte Fälle können mit konservativer Therapie gut behandelt werden. Schwere Bandscheibenvorfälle mit Lähmung haben eine bessere Prognose nach einer Operation.

Cushing-Syndrom

Beschreibung/Zusammenfassung:

Das Cushing-Syndrom ist eine hormonelle Erkrankung, bei der der Körper zu viel Cortisol produziert.

Ursache:

Das Cushing-Syndrom entsteht durch Tumore in der Hirnanhangdrüse oder Nebenniere sowie durch langfristige Kortisonbehandlung.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Je nach Ursache und Behandlung gut bis mäßig.

Diabetes mellitus

Beschreibung/Zusammenfassung:

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen Insulinmangel oder eine Insulinresistenz verursacht wird.

Ursache:

Diabetes mellitus wird oft durch genetische Veranlagung, Übergewicht oder hormonelle Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom begünstigt. Auch Pankreaserkrankungen und die Einnahme bestimmter Medikamente können das Risiko erhöhen.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Bei guter Einstellung der Therapie können diabetische Tiere ein normales Leben führen. Eine Remission (Rückbildung) von Typ 2 Diabetes ist möglich, aber nicht bei jedem Fall dauerhaft oder vollständig. Auch bei diesen Fällen müssen regelmäßige Kontrollen erfolgen.

Kreuzbandriss (KBR)

Beschreibung/Zusammenfassung:

Ein Kreuzbandriss ist eine häufige orthopädische Erkrankung, die vor allem bei aktiven oder übergewichtigen Hunden auftritt, auch kastrierte Hunde sind häufiger betroffen. Es handelt sich um eine Ruptur des Kreuzbands im Knie. In der Regel betrifft es das vordere Kreuzband.

Ursache:

Der Kreuzbandriss (KBR) entsteht häufig durch akutes Trauma, vor allem bei Katzen, oder durch degenerative Veränderungen infolge chronischer Überlastung. Zudem sind bestimmte Rassen stärker prädisponiert.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Mit Operation sehr gut. Ohne OP drohen Arthrose und chronische Schmerzen.

Mammatumor

Beschreibung/Zusammenfassung:

Mammatumoren sind Neubildungen in der Milchleiste, oft bei nicht kastrierten Hündinnen.

Ursache:

Mammatumore werden durch hormonelle Einflüsse, insbesondere Östrogene und Progesteron, sowie durch genetische Veranlagung begünstigt. Diese Faktoren erhöhen das Risiko für die Entwicklung und das Wachstum der Tumoren.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Abhängig von der Tumorart, frühzeitige Entfernung verbessert die Prognose.

Pyometra (Gebärmutterentzündung)

Beschreibung/Zusammenfassung:

Die Pyometra ist eine schwerwiegende, eitrige Entzündung der Gebärmutter, die hauptsächlich bei älteren, nicht kastrierten Hündinnen vorkommt. Sie kann sich langsam oder plötzlich entwickeln und ist potenziell lebensbedrohlich.

Ursache:

Hormonelle Veränderungen während des Sexualzyklus führen zu einer Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, wodurch sich Bakterien leicht vermehren können. Häufig sind Störungen im Progesteronhaushalt sowie Infektionen mit Bakterien (z. B. Escherichia coli) beteiligt.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Nach erfolgreicher Operation ist die Prognose grundsätzlich gut. Je nach Ausprägung sind jedoch Komplikationen wie eine Blutarmut oder eine akutes Nierenversagen möglich. Ohne Behandlung kann die Erkrankung tödlich enden.

Schilddrüsenerkrankungen

Beschreibung/Zusammenfassung:

Schilddrüsenüber (Hyperthyreose)- oder -unterfunktionen (Hypothyreose) können den gesamten Stoffwechsel beeinflussen. Bei Hunden ist die Hypothyreose häufiger, während bei Katzen die Hyperthyreose öfter auftritt.

Ursache:

Schilddrüsenerkrankungen können durch Autoimmunerkrankungen, Tumore, Jodmangel, Umwelteinflüsse, Entzündungen, Traumata, genetische Veranlagung oder medikamentöse Einflüsse verursacht werden.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Mit richtiger Therapie sehr gut.

Nierenerkrankungen

Akute Niereninsuffizienz (ANI)

Beschreibung/Zusammenfassung:

Plötzlicher, meist reversibler Funktionsverlust der Nieren mit gestörter Filtration, Harnbildung und -ausscheidung.

Ursache:

Akute Niereninsuffizienz kann durch verschiedene Ursachen entstehen. Toxische Faktoren wie Ethylenglykol, Lilien bei Katzen, NSAIDs und Aminoglykoside schädigen die Nieren. Ischämische Ursachen wie Hypotonie, Schock oder Narkosekomplikationen vermindern die Durchblutung. Infektionen wie Leptospirose, Pyelonephritis oder Sepsis können die Nieren ebenfalls beeinträchtigen. Außerdem können obstruktive Ursachen wie Harnröhren- oder Harnleiterverschlüsse, beispielsweise durch Harnsteine bei Katern, den Harnfluss blockieren und die Nierenfunktion akut stören.

Verlauf:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Die akute Niereninsuffizienz erfordert sofortige Notfalltherapie, kann jedoch vollständig reversibel sein.

Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

Beschreibung/Zusammenfassung:

Langsam fortschreitender, irreversibler Verlust der Nierenfunktion über Wochen bis Monate mit dauerhafter Einschränkung der Filtration und Hormonproduktion.

Ursachen:

Ursachen chronischer Nierenerkrankungen sind vielfältig. Oft ist die Ursache idiopathisch, vor allem bei Katzen. Altersbedingte degenerative Veränderungen spielen ebenfalls eine Rolle. Chronische Entzündungen, wie interstitielle Nephritis, können die Nieren schädigen, ebenso erblich bedingte Erkrankungen wie die polyzystische Nierenerkrankung (PKD) bei Persern. Lang andauernder Bluthochdruck ist eine weitere Ursache, die die Nieren langfristig schädigen kann. Zudem entstehen chronische Nierenerkrankungen häufig als Folge unbehandelter akuter Schäden.

Symptome:

Verlauf:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Die chronische Form ist hingegen zur ANI dauerhaft, aber bei frühzeitiger Erkennung gut behandelbar mit dem Ziel, das Fortschreiten zu verlangsamen und die Lebensqualität zu erhalten.

Otitis – Entzündung des Ohres

Ohrenerkrankungen sind bei Haustieren weit verbreitet und können in drei Bereiche unterteilt werden: Otitis externa (äußeres Ohr), Otitis media (Mittelohr) und Otitis interna (Innenohr). Eine genaue Unterscheidung ist wichtig für eine gezielte Behandlung.

Otitis externa – Entzündung des äußeren Gehörgangs

Beschreibung/Zusammenfassung:

Bei Tieren, insbesondere bei Hunden, Katzen, Pferden und anderen Säugetieren, ist die Otitis externa eine häufig auftretende Entzündung des äußeren Gehörgangs.

Ursache:

Häufige Auslöser sind Parasiten (z. B. Ohrmilben), Fremdkörper (Grannen), Allergien, Pilz- oder Bakterieninfektionen sowie eine übermäßige Reinigung oder Feuchtigkeit im Ohr.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

In der Regel gut bei frühzeitiger Behandlung. Chronische oder wiederkehrende Fälle erfordern eine gründliche Ursachenforschung (z. B. Allergietestung).

Otitis media – Entzündung des Mittelohrs

Beschreibung/Zusammenfassung:

Otitis media ist eine Entzündung des Mittelohres, die häufig bei Tieren vorkommt. Sie tritt meistens als Folge einer unbehandelten oder fortschreitenden Otitis externa (äußer Ohrentzündung), bei der die Infektion oder Entzündung auf das Mittelohr übergreift.

Ursache:

Meist Folge einer unbehandelten Otitis externa, seltener durch Infektionen über den Nasen-Rachen-Raum (z. B. durch Eustachische Röhre) oder traumatische Ursachen.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Je nach Schweregrad gut bis vorsichtig. Rückfälle sind möglich, insbesondere bei anatomischen Besonderheiten oder chronischer Entzündung.

Otitis interna – Entzündung des Innenohrs

Beschreibung/Zusammenfassung:

Otitis interna, auch bekannt als Innenohrentzündung, ist eine Entzündung des Innenohrs. Bei Tieren betrifft sie die verschiedenen Strukturen im inneren Teil des Ohrs, insbesondere die Gleichgewichts- und Hörorgane.

Ursache:

Meist durch Ausbreitung einer Otitis media, aber auch durch bakterielle Infektionen, Traumen oder selten durch Tumore oder Autoimmunerkrankungen.

Symptome:

Diagnose:

Therapie:

Prognose:

Abhängig vom Ausmaß der Schädigung. Gleichgewichtsstörungen können sich teilweise zurückbilden, Taubheit bleibt oft dauerhaft bestehen.
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